In einem durchschnittlichen Coworking Spaces arbeiten rund 80 Mitglieder an 70 Schreibtischen auf etwa 800 Quadratmetern*. Wobei die Flächen und die Zahl der Schreibtische gegenüber dem Vorjahr um knapp 20% wuchsen - und damit deutlich stärker als die Mitgliederzahl (+10%). Berücksichtigt man alle Extremwerte fällt die Wachstumsdifferenz zwischen Mitgliedern, Schreibtischen und Flächen noch extremer aus.
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Die unabhängige Analyse der 2018er Global Coworking Survey wurde unterstützt von Essensys, Nexudus & WUN Systems.
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Auslastung steigt - auf 1,2 Mitglieder pro Schreibtisch
Trotzdem wuchs die durchschnittliche Auslastung leicht auf 1,2 Mitglieder pro Schreibtisch. Für diese Zahlen werteten wir das Verhältnis innerhalb jedes einzelnen Coworking Spaces aus und zogen erst daraus den Schnitt. Pro Mitglied stehen nun 12 Quadratmeter zur Verfügung, etwas weniger als im Vorjahr. Die Fläche pro Schreibtisch stieg leicht auf 11 Quadratmeter.
Private Büros boomen - vor allem in den Millionenstädten
Der weiter wachsende Anteil von privaten Büros in Coworking Spaces (25%, +6Pp) unterstützt überraschenderweise diese Entwicklung. Auch in ihnen werden vermutlich Schreibtische nicht nur von einem bestimmten Mitglied genutzt, sondern öfter flexibel von mehreren. Zumindest steigt die Mitgliederzahl pro Schreibtisch, wenn private Büros mehr Flächen einnehmen.
Gegenüber dem Vorjahr sinkt der relative Anteil an Meeting Spaces und Eventflächen. Offene Arbeitsräume füllen dagegen weiterhin die Hälfte eines durchschnittlichen Coworking Spaces - sofern man die Kaffee- und Loungezonen dazurechnet. Je größer ein Coworking Space ausfällt, desto öfter werden jedoch auch sie von privaten Büros verdrängt. Aus diesem Grund schrumpfen offene Arbeitsflächen insbesondere in den großen Städten. Sie werden nicht unbedingt kleiner, aber ihr Anteil gegenüber den restlichen Flächen sinkt.
Existieren noch Coworking Spaces ohne private Büros?
Ja! Ein Viertel aller Coworking Spaces verzichtet komplett auf sie. Vor einem Jahr waren es jedoch noch fast 40% aller Coworking Spaces.
Sind Coworking Spaces mit überwiegend privaten Büros eigentlich noch Coworking Spaces?
Dies hängt nicht nur vom Layout ab. Ein menschenleerer Open Workspace ermöglicht auch kein Coworking. Temporäre Rückzugsräume können die Arbeit ebenso erleichtern, weshalb die allermeisten Coworking Spaces mehr als offene Arbeitsräume anbieten. Kommunikation findet darüber hinaus nicht nur innerhalb der Arbeitsräume oder in direkten Gesprächen statt. Häufige Face-to-Face-Begegnungen fördern allerdings den sozialen Austausch erheblich, vor allem beim Kennenlernen. Jeder zehnte Coworking Space besteht mittlerweile zu 60% oder mehr aus privaten Büros. Deren Wände erschweren eine kollaborative Atmosphäre und damit die Bedingungen, die Coworking ermöglichen.
Anteilige Einnahmen aus privaten Büros steigen stärker als ihr Flächenzuwachs
Private Büros generieren jetzt durchschnittlich mehr als ein Viertel der Gesamteinnahmen (27%, +9Pp.). Ihre Einnahmen stiegen damit stärker als ihr Flächenanteil. Die reine Vermietung von Schreibtischen sank im Gegenzug (32%, -4Pp.), ebenso wie Mitgliedschaftspakete, die mehrere Dienste gleichzeitig einschließen (10%, -8Pp.).
Miete bleibt mit Abstand der größte Ausgabeposten
Die Miete stellt bei den Ausgaben von Coworking Spaces weiterhin mit knapp 40% den größten Posten dar. Gegenüber dem Vorjahr sank ihr Anteil leicht. Vermutlich weil Managementverträge und Joint-Ventures mit Vermietern populärer werden. Sie finden sich insbesondere unter den sehr jungen Coworking Spaces. Bei den 70% aller Coworking Spaces, die ihre Standorte mieten, gehen allerdings 45% der Gesamtausgaben für die Miete weg.
Personalkostenanteil steigt
Personalgehälter und Betriebskosten verantworten insgesamt je 17% aller Ausgaben. Bei größeren Coworking Spaces steigen die anteiligen Personalkosten, einfach weil sie mehr Personal beschäftigen, während ihr Betriebskostenanteil sinkt. Coworking Spaces, die ihre Fläche ihr Eigen nennen, geben dagegen am meisten für die Betriebskosten aus.