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Die wirtschaftliche Lage von Coworking Spaces in Deutschland bleibt volatil. Obwohl sich ihre aktuelle Situation verbessert und die Auslastung zunimmt, gestaltet sich die langfristige Gewinnerzielung für viele weiterhin schwierig. In diesem Artikel erfährst du mehr über die aktuellen Herausforderungen und mögliche Gründe dafür.  
By Carsten Foertsch - Montag, 13. Mai 2024

Die wirtschaftliche Situation von Coworking Spaces hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert. Derzeit bewerten 46 % der Befragten ihre wirtschaftliche Lage als gut. Zudem erwartet mehr als die Hälfte eine weitere Verbesserung in den nächsten sechs Monaten.

Bei Coworking Spaces mit kleinen Standorten oder in kleineren Städten sieht die derzeitige Lage weniger gut aus als anderswo, dafür schauen sie öfter optimistisch auf die kommenden Monate. Weil sonst vornehmlich diejenigen Unternehmen positiv in die Zukunft blicken, denen es aktuell gut geht, dürfte für alle Coworking Spaces insgesamt jedoch nur ein moderater Aufschwung erwartet werden. 

Dabei kann die Auslastung helfen. Diese ist gegenüber 2023 sehr deutlich gestiegen. Durchschnittlich sind derzeit fast zwei Drittel der Kapazitäten aller Coworking Spaces belegt.

Große Standorte sind dabei stärker ausgelastet als kleine. Coworking Spaces mit über 500 Quadratmetern erreichen im Schnitt eine Auslastung von etwa 75%. In kleineren Standorten steht dagegen knapp die Hälfte der Kapazitäten derzeit frei.

Hohe Nachfrage nach Event Spaces und Meeting Spaces

Besonders stark nachgefragt werden derzeit die zu Corona-Zeiten gemiedenen Veranstaltungsräume. Meeting Spaces sind weiterhin sehr beliebt. Die Nachfrage nach Teambüros hat sich gegenüber dem Vorjahr merklich abgeschwächt. Bei Einzelbüros und Hot Desks stieg sie leicht.

Die insgesamt besser ausgelasteten Räume führen derzeit (noch) nicht zu einer gestiegenen Gewinnwahrscheinlichkeit. Anders bei der aktuellen Lage und Auslastung bezieht sich die Frage zur Profitabilität jedoch auf die gesamten letzten zwölf Monate. 

Der Anteil profitabler Coworking-Space-Unternehmen sinkt hier gegenüber dem Vorjahr auf nur noch ein Fünftel. Weil gleichzeitig der unprofitable Anteil stabil bleibt, gibt es jetzt mehr Coworking Spaces, die gerade so kostendeckend arbeiten (42 %).



Ein Grund dürfte in den weiter gestiegenen Preisen liegen, die Coworking Spaces selbst als Betriebskosten zahlen. Insbesondere hohe Mieten und Energiepreise werden als problematisch bezeichnet. Vermutlich konnten sie diese bisher nicht in vollem Umfang an ihre Mitglieder weitergeben. Ausgehend von den letzten Monaten betrifft dies insbesondere kleine Coworking Spaces, die bei geringer Auslastung keine Mitglieder durch Preiserhöhungen verlieren möchten.

Das Gewinnen neuer Mitglieder bereitet Coworking Spaces jedoch die größten Schwierigkeiten. Dieser Punkt führt die Problem-Hitliste seit Jahren an. Die Kundenakquise zählt allerdings auch zu den Kernaufgaben des Geschäfts.

Als mögliche Ursache wird häufig eine ungenügende lokale Nachfrage genannt, andererseits berichtet jedes vierte Unternehmen ebenso vom umgekehrten Problem. Ihnen fehlt der Platz für mehr Mitglieder.

Warum arbeiten deutsche Coworking Spaces seltener profitabel?

Die Mehrheit der Coworking Spaces in Deutschland arbeitet nicht unprofitabel! Warum liegen viele von ihnen jedoch seltener in der Gewinnzone als im internationalen Durchschnitt? Für den Gesamtmarkt finden sich drei Indikatoren, welche die Profitabilität öfter erschweren können.

Erstens arbeiten mehr Coworking Spaces als Non-Profit-Unternehmen, was einen Profit nicht ausschließt, aber selbstredend nicht zum Hauptziel gehört.

Zweitens sind viele Coworking Spaces in Deutschland verhältnismäßig klein. Fast 70 % betreiben Flächen mit weniger als 500 Quadratmetern pro Standort. Dazu gehören weiterhin viele For-Profit-Unternehmen, die ihre freien Flächen als Coworking Space weitervermieten. Der Space stellt in diesen Fällen oft nicht die zentrale Einkommensquelle dar und soll sich vor allem selbst tragen.

Drittens finden sich relativ mehr Coworking Spaces außerhalb der großen Städte. Ihr Einzugsgebiet ist entsprechend öfter dünner besiedelt, was die beiden anderen Punkte mit beeinflusst. 

Ohne gute Mundproganda läuft fast nichts 

Sofern genügend potenzielle Mitglieder in der Nähe wohnen, führt sie Mundpropaganda seit Jahren am erfolgreichsten in Coworking Spaces. 2024 ist es nicht anders. Leider lässt sich (gute) Mundpropaganda selten direkt bestellen, weshalb sie für sich allein kein wirksames Instrument, sondern eher ein Produkt vieler verschiedener Bausteine darstellt.

Etwa die Hälfte sah in der SEO der eigenen Website sowie der Arbeit mit Medien(plattformen) daher zwei weitere erfolgsversprechende Wege der Mitgliedergewinnung. ‘Community Building’ und ‘Events für potenzielle Mitglieder’ nennt jede:r dritte Befragte.  

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