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Eignen sich die Maßnahmen?

Diese Frage wird wiederholt neu beantwortet. Viele Regelungen entstanden in den letzten Wochen unter enormen Zeitdruck und mit einem geringerem Kenntnisstand als heute. Unser Wissen über den Virus bessert sich stetig, ebenso wandelt sich die Gefahrenlage. Entsprechend ändern sich Vorgaben darüber, wie Arbeitsstätten aussehen sollen und können.

Nimmt die Virengefahr für die breite Gesellschaft ab, erfolgen präventive und kurativer Maßnahmen vermutlich präziser und mit weniger Restriktionen für die Allgemeinheit. Maßnahmen beträfen in dem Fall eher einzelne Personen und Orte statt ganzer Gesellschaftsschichten oder Wirtschaftszweige. Lokal werden beispielsweise (wieder) lokale Super-Spread-Ereignisse stärker nachverfolgt und betroffene Personen sowie Orte unter Quarantäne gestellt.

Behördliche Vorgaben (“Muss”) unterscheiden sich von behördlichen Empfehlungen (“Kann”). 

Verordnungen oder Gesetze geben Mindestanforderungen vor, die bei Nichteinhaltung sanktioniert werden können. Empfehlungen basieren auf dem was wünschenswert wäre, wenn die Möglichkeiten dafür bestehen. Sie dienen der Orientierung. Deren Umsetzung liegt jedoch im eigenen Ermessen. Bei Empfehlungen entscheidest du selbst, ob und wie sie sich für dich eignen.

Trotz allen gebotenen Respekts für gesetzliche Maßnahmen kannst du Behörden selbst Feedback zu einzelnen Einschränkungen geben. Dies empfiehlt sich insbesondere bei Gesetzen oder Verordnungen, die erheblichen Schaden anrichten oder dich gegenüber Wettbewerbern benachteiligen, ohne dass damit eine verminderte Virusverbreitung verbunden wäre.

Nutze ich geeignete Begriffe?

Frage dich am besten, was möchtest du mit Begriffen wirklich aussagen und erreichen? Ein Coworking Space ist ein Ort, an dem Leute in einer sicheren, aber auch freundlichen Atmosphäre arbeiten möchten. Dafür eignen sich Wörter, die einerseits die gesundheitliche Situation respektieren, die Halt geben, andererseits nicht befehlend erscheinen. 

Ebenso existieren Begriffe, die Missverständnisse und damit unerwünschte Folgen auslösen können. Viele aktuelle Richtlinien raten zum “Social Distancing”, obwohl sie nur einen größeren “räumlichen Abstand” meinen. Deshalb empfiehlt sich eher letzterer Begriff. 

Warum? Aufgezwungene soziale Distanz stoppt keinen Virus und kann der Psyche schaden. Allein die Folgekosten der virusbedingten Einschränkungen können neue soziale Verteilungskonflikte fördern. In vielen Ländern ist die Gesellschaft bereits stark polarisiert. “Social Distancing” kann sie weiter voneinander entfremden.

Erhebliches Potenzial für Missverständnisse birgt auch der Euphemismus “Neue Normalität”. Viele Einschränkungen waren und sind mit der Aussetzung verfassungsrechtlicher Grundrechte verbunden.

Aus gesundheitlicher Perspektive mögen diese Maßnahmen verständlich sein. Sie sind jedoch nicht selbstverständlich sondern eine außergewöhnliche Reaktion auf eine außergewöhnliche Situation. Sonst gäbe es Begriffe wie "Ausnahmesituation" nicht. Wer die damit verbundenen Einschränkungen daher pauschal als “normal” oder “neunormal” bezeichnet, rückt unbewusst oder bewusst andere essentielle Menschenrechte in den anomalen Bereich. 

Die “Neue Normalität” beginnt allgemein, wenn sich die Bedingungen nicht wiederholt kurzfristig ändern und die normalen Grundrechte wieder hergestellt sind. Ansonsten beziehe dich auf konkrete Situationen, beispielsweise in dem du das HomeOffice als eine neue Normalität bezeichnest. 

Die "Post-Corona-Zeit" oder "Post-Covid" wiederum startet, wenn die Pandemie als soziale Gefahr, also das eigentliche Ereignis derzeit, hinter uns liegt und nicht mehr unseren Alltag dominiert. Das aktuell drängende Problem besteht leider darin, dass wir diesen Zustand noch nicht erreichten. Bis dahin befinden wir uns in der Corona-Zeit. Eine Grippe-Saison bezeichnen wir auch nicht als Post-Flu. Ebenso wenig beginnt die Post-Cancer-Zeit mit der Mitteilung einer Krebserkrankung oder der Chemotherapie, sondern erst wenn die bösartigen Tumore erfolgreich bekämpft wurden.

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Dieser Artikel themasiert folgende Fragen: 

Warum kehren nicht alle (früheren) Mitglieder sofort zurück  - und was erleichtert die Rückkehr?
Wie ändern sich die Arbeitsbedingungen in Coworking Spaces - und wie hält man Regeln besser ein?
Eignen sich die Maßnahmen und Begriffe?

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Checklisten und Empfehlungen:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

GCF Corona Hygienekonzept (GCF / 1000 Satellites) The Return to Office Playbook (WORC), Back to Business (Pacific Workplaces), Prevent Covid-19 (Bar D'Office), Checklist (Open Sensors)

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit partiellen Eindrücken und Reaktionen von Coworking Spaces auf die aktuelle Situation, die Betreibende in Online-Konferenzen der GCUC, der GCF oder der Coworking Convo besprachen. Die Liste ist weder vollständig, noch kann sie die gesamte Breite von Maßnahmen oder deren Wirkung abbilden. Ebenso würden nicht alle Betreibende diese Eindrücke oder Reaktionen gleichermaßen teilen. 

Der Artikel ersetzt keine Beratung. Eine seriöse Beratung berücksichtigt individuelle Umstände, die sich von Coworking Space zu Coworking Space stark unterscheiden.

Weitere Onlineveranstaltungen findest du hier

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Mehr zum Thema: 

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